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Stender Magazin

Torfreduzierte Callunen
STENDER und DE VRIES

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Stender Redaktion /8 Min. Lesezeit / 26. September 2022

Im Gespräch mit Jan de Vries

So geht torfreduzierte Callunen-Kultivierung

Heute besuchen wir Baumschule und Gartenbau DE VRIES. Seit 30 Jahren arbeiten wir gemeinsam an der perfekten Mischung für die Callunen-Kultivierung – seit 2020 tüfteln wir an Torfersatstoffen in der Callunen-Kultivierung – mit Erfolg. Jens Kistela hat nachgefragt bei Jan de Vries, Inhaber Position bei Gartenbau DE VRIES.

Vor zwei Jahren sind wir zum Beispiel umgestiegen auf einen recyclefähigen Kulturtopf, das war unser erster Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Außerdem fangen wir unser komplettes „Regen-“wasser auf und benutzen es wieder. Dadurch haben wir eine extreme Wasserersparnis.


Jan de Vries

Die Versuchsreihe ist sehr aktuell, erzählt Jan: „Dieses Jahr haben wir zum ersten Mal mit unserem Substrathersteller einen Versuch gemacht mit 50% Torfreduzierung. Uns war wichtig, dass in dem Substrat kein Kokos ist, – dass es wirklich nachhaltig ist. Und dann haben wir Zuschlagstoffe wie Holzfaser, Rindenhumus und Perlite benutzt und haben damit echt super Ergebnisse erzielt.“

Jens interessiert zunächst, ob man mit den Torfreduzierten Substraten einen Unterschied zur konventionellen Produktion feststellen konnte.


Jens möchte wissen, wie die Nachfrage beim Handel ausfällt:
„Fordert der Handel denn bereits mehr Nachhaltigkeit und Torfreduktion?“

„Nein, im Moment noch nicht …“ erklärt Jan: „… wenn die Nachfrage da ist, möchten wir die Tests abgeschlossen haben, um direkt liefern zu können.“

Eine entscheidende Rolle spielt natürlich auch die Wasserhaltekraft. Während der Testphase waren Substrate dabei die zu viel Wasser hielten, ebenso andere Testchargen, die eher zu trocken waren. „Das Optimum zu finden, das war ein bisschen komplizierter,… aber wir haben jetzt ein gutes Substrat gefunden und können da gut mit arbeiten.“ versichert uns Jan de Vries.

SCHRITT FÜR SCHRITT ZUR 0%

„Wir werden jetzt in den nächsten Jahren weiterhin Tests machen, erst mit 50%, dann wollen wir auf 70% rauf gehen, um irgendwann die 100% Torfersatz testen zu können.“

Der Wille ist auf jeden Fall da, um das Thema in den nächsten Jahren weiterzuverfolgen.

Update Sommer 2022

Ein Jahr später – was hat sich getan?

Wir sind wieder zu Besuch bei unserem langjährigen Partner, der Baumschule DE VRIES. Seit langer Zeit arbeiten wir schon gemeinsam an der perfekten Mischung für die Callunen-Kultivierung. Seit 2 Jahren versuchen wir vor allem den Torf stark zu reduzieren und konnten dabei bereits erste Erfolge feiern.



Dieses Jahr wollen wir wissen, wie das neue 70 % torfreduzierte Substrat von der Kultur angenommen wird.

Wir haben in diesem Jahr die 70 % komplett bei unseren Mutterpflanzen eingesetzt und haben auch dort keine großen Unterschiede festgestellt. Das Einzige, was man sehen konnte, ist, dass die Pflanze besser abtrocknet. Aber das ist eher ein Vorteil als ein Nachteil in unserer Kultur.

Das klingt nach einem vollen Erfolg.
Es zeigt sich, dass in diesem Anwendungsfall ein torfreduziertes Substrat sogar deutlich besser funktioniert als ein torfhaltiges. Überzeugt von dieser Entwicklung plant Jan De Vries mit seinem Team im nächsten Jahr einen großen Schritt: Im nächsten Jahr soll das erste Mal ein 100 % torffreies Substrat getestet werden.


Auch wir freuen uns sehr, dass die Torfreduzierung hier so erfolgreich voranschreitet.



Doch wie entwickelt sich die Nachfrage derzeit – werden torffreie und reduzierte Callunen schon häufiger angefragt?

Jan De Vries betont, dass das Thema Nachhaltigkeit weiterhin eines der wichtigsten ist. Und auch wenn die Nachfrage nach den torffreien Callunen bisher nicht spürbar steigt, so ist man sich bei DE VRIES doch sicher: Das wird sich noch ändern.

Dann möchten hier alle vorbereitet und auf der sicheren Seite sein. Denn die Erfahrung der letzten 2 Jahre zeigt: Es ist möglich, auf Torf zu verzichten und so deutlich nachhaltiger zu produzieren.


Wir sind stolz, was wir mit unserem Partner DE VRIES bisher erreichen konnten und freuen uns schon auf unseren Besuch im nächsten Jahr. Hoffentlich dann mit neuen, ebenso guten Ergebnissen.

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