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Stender Magazin

Von der Versuchslinie zum Praxissubstrat
Stender und Paul Cox

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Stender Redaktion /8 Min. Lesezeit / 13. September 2022

Geldern, NRW, 12.9.2021

Auf dem Weg zum nachhaltigen Substrat

Wir sind zu Besuch beim Gartenbauprofi Paul COX aus Geldern am Niederrhein, der schon seit mehreren Jahren verstärkt auf torfreduzierte Substarte setzt. Wir fragen nach warum und wie das ganze funktioniert. Darüber sprechen wir mit den Betriebsleitern Jan Beulen und Markus Große-Coosmann sowie dem Vertriebsleiter Marc Peters.

In den vergangenen Jahren wurden gemeinsam kontinuierliche Fortschritte in der Torfreduktion erreicht. Mittlerweile liefern wir ausschließlich Substrate die um 50 % torfreduziert sind und im Betrieb für die Kultivierung von Stauden, Gräsern, Primeln, Nelken und dem gesamten klassischen Beet- und Balkonsortiment eingesetzt werden. Die Zusammenarbeit zwischen Paul Cox und Stender basiert auf einer seit über 20 Jahre anhaltende Partnerschaft.

100 % Torfeinsatz sind im Gartenbau Paul Cox schon lange keine Option mehr.

Neue Zusatzstoffe

So gelingt die Torfreduktion

Das Thema Torfersatz sei man nicht gezielt angegangen, das kam mit den Jahren. 100% Torf hatte für COX nicht die optimalen Eigenschaften. Dadurch fingen wir an, Zusatzstoffe beizumischen.

Im Zuge der Umstellung hatten wir natürlich auch ein paar Herausforderungen zu meistern. Und zwar ging es hauptsächlich um den Nährstoffhaushalt in den Substraten, „der ist natürlich anders, als wenn wir im reinen Torfsubstrat kultivieren würden.“ erläutert Markus Große-Coosmann.



Eine entscheidende Rolle spielt natürlich auch die Wasserhaltekraft. Während der Testphase waren Substrate dabei die zu viel Wasser hielten, ebenso andere Testchargen, die eher zu trocken waren. „Das Optimum zu finden, das war ein bisschen komplizierter,… aber wir haben jetzt ein gutes Substrat gefunden und können da gut mit arbeiten.“ versichert uns Jan Beulen.

Auch die CO2 Bilanz spielt eine Rolle

Bei den Torfalternativen wird man auf Kokosfaser verzichten, da diese als nicht sonderlich nachhaltig bewertet wird. Besonders mit Blick auf den gesamten Prozess ist die Herstellung nicht wirklich nachhaltig. Bei allen Torfalternativen muss die Verfügbarkeit der jeweiligen Torfersatzstoffe gewährleistet sein.

Wichtig ist natürlich auch, dass die Rohstoffe in ausreichenden Mengen zur Verfügung stehen und dass die Qualität konstant ist. Wenn wir das Substrat im Juli kaufen muss das genauso funktionieren wie im Januar – damit wir die Kultur nicht auf jede Charge neu anpassen müssen.


Jan Beulen, Betriebsleiter

Herausforderungen meistern

Mit den richtigen Zuschlagstoffen Staunässe vermeiden

Gerade in verregneten Sommern zeigten sich Probleme mit Staunässe in verschiedenen Staudenkulturen. Zunächst wurden Perlite eingesetzt, was die Drainageleistung erhöhte. Im zweiten Schritt haben wir dann Holzfaser eingesetzt, was ebenfalls entfeuchtende Eigenschaften hat, sich aber auch vom Nährstoffhaushalt besser eignete.

Im Letzten Jahr haben wir bereits 40% Torfersatz in unserer Standarderde eingesetzt und 50% Torfersatz getestet. Dieses Testssubstrat führen wir in diesem Jahr als Standard mit 50% Torfersatz ein und testen aktuell sogar die 70% Torfersatz.

Auf die Frage wie es in den kommenden Jahren weiter gehen soll antwortet Jan: „Wir streben natürlich die 100% an, aber mal schauen wann wir soweit sind, dass es klappt.“ Und Markus stimmt ihm zu: „Genau, das sollte unser Ziel sein!“

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